Die Frauenkirche in Dresden

Frauenkirche Dresden: Diese Kirche ist der größte Sandsteinbau der Welt und gilt als eines der architektonisch reizvollsten Kirchengebäude Europas.

Die Frauenkirche Dresden - Ansicht vom NeumarktDie Frauenkirche Dresden ist der größte Sandsteinbau der Welt und gilt als eines der architektonisch reizvollsten Kirchengebäude Europas und als prachtvolles Zeugnis des protestantischen Sakralbaus. Schon im 11. Jahrhundert wurde an der Stelle der heutigen Frauenkirche eine kleine romanische Kirche, die der Jesusmutter Maria geweiht war und folglich „Zu unserer lieben Frauen“ hieß. Diese wurde im Mittelalter mehrfach umgebaut. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude baufällig und reichte für die wachsende Zahl der Gottesdienstbesucher nicht mehr aus.

Die Frauenkirche Dresden - Blick von der MünzgasseDaraufhin beschloss der Rat der Stadt Dresden 1722, eine neue Kirche zu bauen. Er beauftragte den Architekten und Ratszimmermeister George Bähr mit der Planung. 1726 wurde dann der Grundstein gelegt, und bis 1743 entstand ein barocker Neubau. Die Außenkuppel sollte ursprünglich aus Holz bestehen und mit Kupfer verkleidet werden. Bähr verfolgte demgegenüber seit 1734 die Idee einer Steinkuppel, von der er sich eine großartige Wirkung versprach, und setzte diese mit Unterstützung August des Starken durch. Während des Baues traten Risse in der Kuppel auf, weswegen mit dem Bau der Laterne erst 1741 begonnen werden konnte. Am 27. Mai 1743, knapp fünf Jahre nach dem Tod George Bährs, vollendete der Aufsatz eines Kuppelkreuzes schließlich den Monumentalbau.

Die Frauenkirche Dresden - Laterne mit AdventssternDie Dresdner Frauenkirche war der einzige protestantische Sakralbau des deutschen Barocks von europäischer Bedeutung. Der Zentralbau von Bähr trug eine ganz aus Sandstein gefertigte Kuppel. Diese war einzigartig auf der Welt und brachte dem Gebäude den Namen „die Steinerne Glocke“ ein. Die Frauenkirche hat eine Gesamthöhe von 91,23 Meter. Sie ist 41,96 Meter breit und 50,02 Meter lang. Die Kuppel beginnt in einer Höhe von etwa 40 Meter, und die Laterne – der Kuppelaufsatz – öffnete sich in luftiger Höhe von 62 Metern über dem Neumarkt von Dresden. Die aus sächsischem Sandstein gemauerte Steinkuppel hat unten einen Außendurchmesser von 26,15 Metern, oben von ca. 10 Metern und wog etwa 12.000 Tonnen.

Die Frauenkirche Dresden - Innenansicht mit OrgelNach dem Luftangriff auf Dresden in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 brannte die Frauenkirche vollständig aus. Die Frauenkirche war dem Feuersturm schutzlos ausgesetzt, der im Stadtzentrum mit einer Brandhitze von bis zu 1200 Grad Celsius am stärksten wütete. In den Kellern der Kirche war ein Filmarchiv der Luftwaffe untergebracht. Die Filme bestanden damals aus Zelluloid, das leicht brennbar ist und dabei enorme Hitze erzeugt. Da einige der Filme jedoch bei dem Wiederaufbau fast unversehrt geborgen werden konnten, geht man nach sorgfältiger Untersuchung heute davon aus, dass diese Filme nicht zur Entwicklung der Brandhitze und damit zum Einsturz des Gebäudes beigetragen haben.

Die Frauenkirche Dresden - Aussenaufnahme am AbendDer Hauptgrund dafür war der mit viel Holz ausgestattete Innenraum, der nach dem Schmelzen der Fenster dem Feuer reichlich Nahrung bot. Auch kann Sandstein nicht so große Hitze aushalten wie normaler Stein. Nach dem Krieg und in Zeiten der DDR blieb der Trümmerhaufen weit über 40 Jahre mitten im Stadtzentrum als Mahnmal gegen den Krieg erhalten. Die Idee eines Wiederaufbaus des Gotteshauses nahm 1990 konkrete Formen an. Es wurde die „Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche in Deutschland e. V.“ gegründet, deren Kommission unter Beteiligung einiger prominenter Dresdner das Konzept für einen archäologischen Wiederaufbau entwickelte.

Die Frauenkirche Dresden - Innenaufnahme1991 wurde die „Stiftung für den Wiederaufbau Frauenkirche“ gegründet, die den gesamten Wiederaufbau leitete. Am 27. Mai 1994 war es soweit: Der Grundstein der neuen Frauenkirche wurde gelegt. 1996 begann dann der eigentliche Wiederaufbau; der Baumeister war Eberhard Burger. Der Wiederaufbau wurde im Herbst 2005 abgeschlossen. Er vollzog sich viel rascher als ursprünglich erwartet, da das Spendenaufkommen alle Erwartungen bei weitem übertraf.

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